Nur ein Buch
Gegenfarben, für ***
Heidrun Feistner
Grün oder grau die Gründe der Blätter
Den Farbton der Bilder
Warum weiß ich ihn nicht
Die gebotene Stirn des Papiers
Nah der Falte, an der schwer erreichbaren Wölbung des Bogens
Der Falter blau im Streifen verborgen, der dem Druck zu entgehen suchte
Unglaublich sage ich
Wie die Farbe auf dem Papier liegt
Wer wüßte es, fragen die Flügel, ob Gründe bedeutungslos sind?
Während das besänftigte Rot, das seinen Hunger stillte, das stille sehr starke Rot
Ritterlich verteidigt von Arm oder Hund oder beiden
Wirklich errötete
Und nicht der Mund war
Den ich zuerst nicht fand
Weil ihn ein fallengelassenes Wort verschluckte, das allen gehörte
Ich spreche hier nicht von Sätzen
Die Nase, zweifellos treibt es noch in der Werkstatt herum
Eine weitere Farbe, dunkel an Purpur erinnernd, lehnt als schwierige Schräge im Raum
Die Tür sein könnte
In welcher das einzig mögliche Gelb, die Idee Gelb
Von einem Fuß noch vertreten wird, der davonlaufen würde
Körper vereinzelt behauptet wie Landschaft
Wenn der Herzschlag einsetzt
Meint eines, es sei der Tod
Aus den Höhlungen seiner Formen wächst der Schrei in den Farbkreis der Hand
Der entsetzlich genau
Mit der Genauigkeit einer Wunde
Mir in den Augen sich schließt
Als ob ein richtig gebrochenes Licht
Versammelte, was ins Offene will
30.11.2011